Der SV Deutscher Orpingtonzüchter hatte die Ausrichtung
der Bundestagung übernommen. Organisator vor Ort war Reinhard
Lawall, der Wein- und Sektlieferant des VHGW. Eine perfekt organisierte
Tagung mit umfangreichem Programm fand erstmals nach neuem Konzept
statt: Am Samstag eine Fachtagung mit drei Referaten und am
Sonntag die Jahreshauptversammlung, dazu am Samstag ein gelungener
bunter Abend sowie ein Rahmenprogramm für die Familienangehörigen.
Die bereits am Freitag angereisten Tagungsteilnehmer waren von
Zfr. Lawall zu einer gemütlichen Weinprobe eingeladen worden.
Manfred Bartl: Rassegeflügelzucht als individuelles Erlebnis
Manfred
Bartl machte den Zuhörern verschiedene Aspekte bewusst,
Freude an der Rassegeflügelzucht zu erfahren und auch weiterzugeben.
So ist für viele Züchter eine Ausstellung der Lohn
für ein ganzes Jahr Arbeit, während viele Liebhaber
von Rassegeflügel alleine durch die züchterische Betätigung
Erbauung an ihrem Hobby finden. Das nötige Verantwortungsbewusstsein
beider erfordert die Überprüfung geeigneter räumlicher
Gegebenheiten. Nicht nur die Stallfläche, sondern auch
der Auslauf und die Besatzdichte müssen geeignet sein,
den Tieren ein hühnergerechtes Leben zu garantieren und
somit dem Besitzer wie auch dem Betrachter von außen Freude
zu vermitteln.
M. Bartl ermunterte dazu, selbstbewusst zu seinem Hobby zu stehen und dies auch im gesellschaftlichen Leben zur Sprache zu bringen.
Als öffentlichkeitswirksame Schaugestaltung sah er für die Zukunft Erlebnislandschaften neben den aneinandergereihten Käfigen, was sich insbesondere auf den kleineren Schauen realisieren lässt. Auch die gemeinsame Schaugestaltung mit anderen Verbänden, z. B. mit Gartenbauvereinen könnte ein größeres Besucherecho hervorbringen und somit zu mehr öffentlicher Anerkennung verhelfen. Gesamtmotto seines Vortrages: "Ideen sind gefragt".
Da Manfred Bartl auch Vorsitzender des "Vereins zur Förderung junger Wissenschaftler" ist und in der JHV am nächsten Tag über den Beitritt des VHGW in diesen Verein abgestimmt werden sollte, kam er der Aufforderung von Martin Platzbecker gerne nach, die Ziele dieses Vereins darzulegen. Der bereits als gemeinnützig anerkannte Verein will junge Wissenschaftler finanziell unterstützten. Die Studenten sollen sich voll auf ihre Forschungsarbeit konzentrieren können, wobei ein Beirat des Vereins entscheidet, welche Projekte in der Arbeit am Rassegeflügel förderungswürdig sind.
Mitglied werden können Verbände, Vereine sowie Einzelmitglieder. Der Jahresbeitrag für Verbände beträgt DM 300,-, für Vereine DM 100,- und für Einzelpersonen DM 50,-, bzw. ab dem 55. Lebensjahr als Lebensbeitrag einmalig DM 600,-.
Michael von Lüttwitz: Tierschutz durch sachgerechte Ernährung
Nach
dem Tierschutzgesetz liegt die Verantwortung für artgerechte
Tierhaltung, also auch die Förderung der Lebenskraft, bzw.
der Aufbau eines gut funktionierenden Immunsystems durch artgerechte
Ernährung, alleine beim Züchter. Neben einer gesicherten
genetischen Basis sind viele Stoffe wie Vitamine, Mineralien,
sekundäre Pflanzenstoffe, natürliche Antibiotika,
Enzyme und Aminosäuren notwendig, die in Alleinfuttermitteln
nicht alle enthalten sind.
Nur durch optimale Ernährung ist das Immun-system in der Lage, Bakterien, Viren und Pilze zu vernichten, die Bildung von bösartigen Tumoren zu verhindern sowie freie Radikale zu beseitigen.
Der Referent verwies auf die Wichtigkeit der verschiedensten
Grünfutterpflanzen, Zwiebeln, Knoblauch, Möhren, Muschelkalk
und tierischer Ergänzungsnahrung. Am Beispiel des Vitamin
K1 erklärte er die generelle Wirkungsweise der Vitamine.
Ganz im Sinne seines Vorredners blieb die Erkenntnis, dass zur
Freude an der Geflügelzucht auch das Suchen und Verarbeiten
von natürlichen Grünfutterpflanzen sowie die Zubereitung
von Futtermischungen z. B. als Weichfutter, gehört.
Erich Kowert: Ist unsere Öffentlichkeitsarbeit überhaupt
noch zeitgemäß?
Der
Referent hob hervor, dass den regionalen Vereinen die Hauptlast
der Öffentlichkeitsarbeit zukomme, da hier das Laienpublikum
vertreten sei, während auf den Großschauen das Fachpublikum
anwesend ist. Nur ein Hobby, das in der Öffentlichkeit
bekannt ist, werde auch neue Anhänger finden. Hier sei
zunächst jeder einzelne Züchter gefragt, der sich
mit seinen Tieren nicht verstecken solle, sondern heraus aus
den Hinterhöfen kommen müsse. Als Wesentlichen Punkt
stellte Erich Kowert eine bessere Zusammenarbeit zwischen den
Vereinen und der lokalen Presse in den Vordergrund. Auch müsse
man sich an allen Veranstaltungen zum Thema "Tier"
beteiligen, wie die gute Resonanz auf den "Tag der Kleintierzucht"
in Uelzen, der in Zusammenarbeit mit Presse und Fernsehen durchgeführt
worden sei. Zur Begeisterung der Jugend dienen oftmals Projekte
in Kindergärten und Schulen als erste Kontaktmöglichkeit
mit der Rassegeflügelzucht. Die Umsetzung attraktiver Schauideen
kann dazu führen, dass Geflügelausstellungen wieder
zum gesellschaftlichen Ereignis werden. So kann die Freude am
Rassegeflügel anderen Menschen weiter vermittelt werden.
Bunter Abend mit Bauchtanz und Ansprache der Weinkönigin
Neue
Ideen zur Gestaltung des Züchterabends setzte Reinhard
Lawall in die Tat um. Die Weinkönigin Eva I. vom Veranstaltungsort
Flonheim hielt eine Ansprache und begrüßte die Gäste.
Die
Züchterfrau Amelie Bergold zeigte bezaubernde Bauchtanzeinlagen
und entführte in eine orientalische Welt. Zwei Scheichs
servierten anschließend Mokkalikör.
So ließ sich bei gutem Essen und Trinken, Musik und Tanz
gut fröhlich sein und fachsimpeln.
Im Verlauf des Abends stellte Lydia Pfeffer,
1. Vorsitzende des SV d. Z. der Italiener seltener Farbenschläge
ihr neues Buch über die seltenfarbigen Italiener vor und
überreichte das erste Exemplar dem Verbandsvorsitzenden
Martin Platzbecker, der einen Teil der Fotos dafür gemacht
hatte.
Protokoll der Jahreshauptversammlung
am Sonntag, 06. August 2000 um 09.15 Uhr in Flonheim
Tagesordnung:
1. Begrüßung, Grußworte der Gäste 2. Genehmigung der Tagesordnung 3. Ehrung der Verstorbenen 4. Niederschrift der JHV 1999 5. Berichte 5.1 Jahresbericht des 1. Vorsitzenden
5.2 Tierschutzbericht (M. v. Lüttwitz) 5.3 Stand der Öffentlichkeitsarbeit (Erich Kowert) 5.4 Arbeit des VHGW-Zuchtausschusses (Dietmar Kleditsch) 5.5 Kassenbericht (Erwin Kister) 5.6 Aussprache über die Berichte 5.7 Bericht der Kassenprüfer
6. Entlastung des Kassierers und des Gesamtvorstandes 7. Genehmigung des Haushaltsvoranschlages für 2001 8. Ehrungen 9. Wahlen 9.1 Kassierer (z. Zt. Erwin Kister)
9.2 Kassenprüfer (z. Zt. Zfr. Assmann)
10. Bericht über die Bundesversammlung in Bremen
11. VHGW-Bundestagungen 11.1 VHGW-Bundestagung 2001 am 11. und 12. August in Rüsselsheim (SV d.
Z. des Rhodeländerhuhnes) 11.2 Vergabe der VHGW-Tagungen 2004 / 2005 (Optionen der SV
der Krüperzüchter in Detmold und der Rhodeländerzüchter)
12. Beitritt des VHGW in den Verein zur Förderung junger Wissenschaftler
13. VHGW-Bundesschauen
13.1 Vorbericht: 27. VHGW- Bundesschau 2000 mit 6. Deutscher Meisterschaft
in Sinsheim,
(20. - 22. Okt.)
13.2 Bekanntgabe der 30. VHGW-Bundesschau 2003 und der 31. VHGW-Bundesschau
2004
14. Anträge (müssen mindestens 2 Wochen vor der Versammlung
schriftlich beim Vorsitzenden eingereicht werden)
15. Verschiedenes
16. Ausgabe der RZ-Gutscheine für die Schausaison 2000/2001
Niederschrift
TOP 1
Der
1. Verbandsvorsitzende Martin Platzbecker eröffnete die
JHV und übermittelte die Grüße der beiden Ehrenvorsitzenden
Heinz Möller und Anton Müller, die aus gesundheitlichen
Gründen den Weg zu dieser Tagung nicht hatten auf sich
nehmen können. Er begrüßte die Anwesenden, insbesondere
die Ehrenmeister und Ehrenmitglieder sehr herzlich. Martin Platzbecker
richtete der Versammlung die Grüße von BDRG-Präsident
Edwin Vef aus, der sich ebenso wie der 1. Vizepräsident
Hans Amelsberg entschuldigt hatte, sowie die Grüße
der Bundesgeschäftsführerin Ulrike Hertz, die in Urlaub
weilte.
Herzlich
willkommen hieß er die zahlreichen Ehrengäste: Die
Bürgermeisterin von Flonheim, Frau Ute Hübner, den
Vertreter des BDRG-Präsidiums und Vorsitzenden des LV Thüringen
Günter Schneider, den BZA-Vorsitzenden Dr. Werner Lüthgen,
der auch als Vertreter des VDT erschienen war und den Repräsentanten
des VDRP Kurt Vogel, der gleichzeitig den LV Baden vertrat.
Sodann begrüßte Martin Platzbecker den 1. Vorsitzenden
des gastgebenden LV Rheinland-Pfalz Adolf Nußbauer, Günter
Anstock vom LV Westfalen-Lippe und Ewald Reichel vom LV Hessen-Nassau.
Der Vorsitzende freute sich über die Anwesenheit des VZV-Vorsitzenden
Karl Stratmann, des Vertreters des VZI Josef Gunkelmann und
des BZA-Obmanns der Sparte I Fritz Schöne. Er entbot seine
Willkommenswünsche dem KV-Vorsitzenden Hans Groh, den Orpingtonfreunden
mit ihrem Vorsitzenden Wilfried Großheimann, den Zuchtfreunden
des Ortsvereins Flonheim und nicht zuletzt den Vertretern der
Fachpresse Frau Thomas von der DGZ, Frau Ahrens vom DKZ und
Michael v. Lüttwitz von der GB.
Anschließend stellte Martin Platzbecker die neuen
SV-Vorsitzenden vor: Norbert Preis vom SV d. Z. rosenkämmiger
Italiener, Klaus Blömer vom SV d. Z. der Kraienköppe,
Helmut Hoppe vom SV Maransclub Deutschland, Jörg Friedrich
vom SV d. Z. rebhuhnfarbiger Wyandotten und Rainer Hartmann
vom SV d. Z. der Dresdner. Er berichtete, dass der SV d. Z.
der Deutschen Reichshühner keinen neuen Vorsitzenden gefunden
habe und der SV bis auf weiteres vom 2. Vorsitzenden Manfred
Becker geführt wird.
Danach beglückwünschte Martin Platzbecker den SV d. Z. des New-Hampshire-Huhnes zum 50-jährigen Jubiläum, den SV d. Z. der Westfälischen Totleger zum 80-jährigen Bestehen und den SV d. Z. der Deutschen Lachshühner zum 90-jährigen Bestehen. Außerdem informierte er die Versammlung, dass das Gründungsjahr des SV d. Z. des Vorwerk-Huhnes auf 1926 neu festgelegt wurde und dieser SV demnach im nächsten Jahr seinen 75. Geburtstag feiern werde.
Die Bürgermeisterin Frau Ute Hübner schloss sich mit ihrem Grußwort
an und vermittelte den Zuhörern einen Einblick in die Bedeutung
von Flonheim und seiner Region. Günter Schneider appellierte
bezüglich des BDRG-Skandals von Bremen an die Versammlung,
jedermann solle sich lieber um seine Tiere zu kümmern,
als sich mit ungebührlichen Diskussionsbeiträgen hervorzutun.
Dr. Werner Lüthgen informierte die Versammlung nach seinen
Grüßen über eine Änderung der Viehverkehrsverordnung.
Für jeden Halter von Hühnern oder Truthühnern
bestehe nunmehr eine Registrierungspflicht. Karl Stratmann übermittelte
der Versammlung auch die herzlichen Grüße von Dr.
Uwe Bamberger, dem Vorsitzenden des Beirates für Tier-
und Artenschutz.
Nach weiteren Grußworten und dem Austausch von Gastgeschenken ging Martin Platzbecker zum nächsten TOP über.
TOP 2
Die Tagesordnung war jedem Mitgliedsverein rechtzeitig zugestellt worden und wurde außerdem in allen drei Fachorganen veröffentlicht. Die Versammlung genehmigte sie einstimmig.
TOP 3
Martin Platzbecker erinnerte an das Ehrenvorstandsmitglied Irmgard Seum, die noch im letzten Jahr zur VHGW-Meisterin ernannt worden war, sowie die Ehrenmitglieder Walter Fröhlich, Arthur Buttler und Erwin Ziegenhagen. Zur Erinnerung an die Genannten sowie 52 weitere verstorbene Zuchtfreunde erhoben sich die Anwesenden im stillen Gedenken von ihren Plätzen.
TOP 4
Jeder Mitgliedsverein hatte das Protokoll der JHV 1999 zugestellt bekommen und außerdem war es in allen drei Fachorganen veröffentlicht worden. Die Versammlung verzichtete auf das Verlesen und genehmigte das Protokoll einstimmig.
TOP 5.1
In seinem Jahresbericht ließ Vorsitzender Martin Platzbecker noch einmal die VHGW-Tagung in Sebnitz Revue passieren. Aktuell hat der VHGW nunmehr 84 Mitgliedsvereine, trotzdem sind die Mitgliederzahl sowie auch der Ringbezug zurückgegangen. Als schönen Erfolg bezeichnete Martin Platzbecker die VHGW-Schau in Münster mit annähernd 6000 gemeldeten Tieren und gab der Hoffnung Ausdruck, dass auch die finanziellen Unstimmigkeiten mit der Schauleitung baldigst ausgeräumt werden können. Anschließend blickte er voraus auf die diesjährige Bundesschau in Sinsheim und erläuterte die geänderten Bedingungen für die Errechnung der Deutschen Meisterschaft. Es müssen mindestens 378 Punkte erreicht werden, darunter muss jedoch ein Hv- oder V-Tier sein. Die Deutschen Meister sollen erstmalig bereits während der Schau bekannt gegeben werden. Mit der Wahl der Deutschen Pekingente zur Rasse des Jahres hatte der BDRG leider nicht die Absicht des VHGW erfüllt, den Züchtern einer in der Kritik der Tierzüchter stehenden Rasse den Rücken zu stärken. Martin Platzbecker gab jedoch der Hoffnung Ausdruck, dass so etwas nach dem Skandal in Bremen vielleicht nicht wieder vorkommen könne, da durch die Bildung einer Kommission unter der Führung von Karl Stratmann die Führungsstrukturen des BDRG neu überdacht und geändert werden sollen.
TOP 5.2
Michael von Lüttwitz bedauerte, dass lediglich ein paar Sondervereine Stellungnahmen zu den im Weihnachtsrundschreiben zusammengefassten Qualzuchtvorwürfen abgegeben hätten. Diese seinen mit einem Kommentar des VHGW versehen und dem Vorsitzenden des Tierschutzbeirates als Argumentationshilfe übergeben worden.
Zur Durchsetzung des bedenklichen Gutachtens durch die Ministerien sei derzeit keine Rechtsverordnung geplant, der BDRG ist daher gehalten, tierschutzrelevante Punkte intern umzusetzen.
Da
in einer herkömmlichen Rechtsschutzversicherung entsprechende
Auseinandersetzungen nicht abgedeckt sind, hat sich der VHGW
um eine Versicherung bemüht, die auch diese Rechtsstreitigkeiten
versichert. Dies sei für VHGW-Mitglieder möglich und
gerade auch deshalb interessant, da der BDRG bisher eine private
Tier-Rechtsschutzversicherung für seine Mitglieder verweigert
hat. Für spezielle Auskünfte über die genannte
Tier-Rechtsschutzversicherung stehe er als Tierschutzbeauftragter
gerne zur Verfügung.
TOP 5.3
Erich Kowert bemängelte zum wiederholten Mal die Beteiligung der Sondervereine an der Besetzung des Infostandes. Er ermunterte die anwesenden Züchter dazu, aus den Hinterhöfen hervorzukommen und sich mit ihrem Hobby nicht zu verstecken. Die Öffentlichkeitsarbeit müsse an der Basis beginnen. Als positives Beispiel für gelungene Öffentlichkeitsarbeit, die auch die breite Masse angesprochen hatte, berichtete Erich Kowert vom Tag der Kleintierzucht in Uelzen, der gemeinsam mit dem NDR veranstaltet wurde und große Resonanz gefunden hatte.
TOP 5.4
Dietmar Kleditsch berichtete über die Arbeit des Zuchtausschuss und führte die Rassen auf, bei denen Standardänderungen beschlossen wurden, bzw. die neu zugelassenen Rassen sowie die Rassen, die weiterhin vorzustellen sind, bzw. für das Neuvorstellungsverfahren angenommen wurden. Die Details wurden bereits in der Fachpresse veröffentlicht.
TOP 5.5
Erwin Kister trug er den Kassenbericht vor, der allen Mitgliedsvereinen schriftlich vorlag. Der Mitgliedsbeitrag bleibt weiterhin bei DM 1,-.
TOP 5.6
Dr.
Lüthgen regte an, nochmals zu überdenken, ob es bei
der HV- bzw. V-Forderung bei der Errechnung der Deutschen Meisterschaft
bleiben solle. Zfr. Vits bezeichnete es als unbefriedigend,
dass unterschiedliche Bedingungen der einzelnen Verbände
bestehen, worauf Martin Platzbecker entgegnete, die unterschiedlichen
Bedingungen ergäben sich zwangsläufig durch die unterschiedlichen
Tierarten, außerdem hätten diese vor der Änderung
auch schon bestanden und man werde in diesem Jahr mit den festgelegten
Bedingungen einen Probelauf starten.
Zum Tierschutzbereicht ergänzte Dr. Lüthgen, dass keine europäische Regelung für Tierschutz geplant sei und die Durchführung den einzelnen Ländern vorbehalten bleibe. Michael von Lüttwitz gab zu Bedenken, dass die EU allerdings festlegen muss, ob Hühner den Nutztieren oder den Heimtieren zuzuordnen sind, was bisher unterschiedlich geregelt sei.
Zfr. Schmitt vom SV der Hamburger-Züchter erläuterte seinen Antrag vom Vorjahr und wollte ihn erneut zur Diskussion stellen. Martin Platzbecker entgegnete darauf, über diesen Antrag sei im Vorjahr wie im Protokoll vermerkt in der Mitgliederversammlung ausführlich diskutiert worden, danach sei der Antrag in einer demokratischen Abstimmung abgelehnt worden und somit in diesem Jahr nicht mehr Diskussionspunkt.
Zfr. Anstock möchte darlegen, dass seitens des VHGW keine Forderungen mehr an die Schauleitung von Münster zu stellen sind, von Forderungen noch aus 1997 sei ihm nichts bekannt. Erwin Kister bekräftigte die Forderungen des VHGW und zitierte Briefe mit entsprechenden Auflistungen, die bisher unbeantwortet geblieben sind. Er verwies auch darauf, dass es nicht korrekt ist, die RZ-Kasse mit der Deutschen-Meisterkasse zu verrechnen. Martin Platzbecker fordert ein internes Gespräch zur Klärung der Angelegenheit, was ihm bisher noch nicht gewährt worden ist.
TOP
5.7
Manfred Assmann, Reinhard Lawall und Peter Risch hatten am Vortag zusammen die Kasse geprüft. Peter Risch berichtete, dass keine Beanstandungen zu vermerken seien und die Kasse rechnerisch und sachlich korrekt geführt sei. Er wies jedoch darauf hin, dass der Kassenbestand um rund DM 7.500,- höher liegen könnte. Dazu nannte er die DM 6.000,-, die das VHGW-Meeting in Rahden gekostet hatte sowie die DM 1.500,-, die von den Ausstellungsleitungen der VHGW-Schauen Dortmund und Münster willkürlich einbehalten worden seien.
TOP 6
Peter Risch dankte dem Vorstand für die geleistete Arbeit und beantragte die Entlastung des Kassierers und des Gesamtvorstandes. Die Entlastung erfolgte einstimmig.
TOP 7
Erwin Kister trug den Haushaltsplan für das Jahr 2001 vor, der den Delegierten ebenfalls schriftlich vorlag. Die Abstimmung erfolgte einstimmig für den Haushaltsplan.
TOP 8
Bereits
zum zweiten mal wurden verdiente Züchter zum "Meister
der Rassegeflügelzucht im VHGW" ernannt. Diese höchste
Ehrung im VHGW kam folgen Zuchtfreunden zuteil: #9; Adolf Nußbauer
vom Ur- und Kampfhuhnclub, Herbert Wieden von der Vereinigung
Bergischer Hühnerrassen, Heinrich Schmidt vom SV d. Z.
des silberfarbigen Italiener-Huhnes, Klaus Quilitzsch vom SV
der Orloff-Züchter, Willi Weiss vom SV d. Z. des Rhodeländer-Huhnes,
Karl-Otto Loh vom SV d. Z. des schwarzen Italiener-Huhnes, Otto
Liebing vom SV d. Z. des New Hampshire-Huhnes, Hanskurt Neeb
sowie Eitel Melzer vom SV der Plymouth-Rocks-Züchter, Reinhold
Demmer vom SV d. Z. des Cochin- und Brahma-Huhnes, Ernst Meckenstock
vom SV d. Z. rosenkämmiger Italiener, sowie Wilhelm König
und Emil Sasse vom SV d. Z. Blauer Andalusier.
Die anwesenden neuen Ehrenmeister stellten sich den Fotografen, begleitet vom Applaus des Publikums.
TOP 9.1
Martin Platzbecker schlug der Versammlung Wiederwahl von Erwin Kister als Kassierer vor. Aus der Versammlung kamen keine weiteren Vorschläge. Die Abstimmung erfolgte mit einer Gegenstimme für Erwin Kister als Kassierer.
TOP 9.2
Manfred Assmann schied turnusgemäß als Kassenprüfer aus. Aus der Versammlung kam der Vorschlag der Wiederwahl. Die Versammlung stimmte einstimmig zu, der Vorstand enthielt sich der Stimme. Somit sind jetzt Reinhard Lawall 1. Kassenprüfer, Peter Risch 2. Kassenprüfer und Manfred Assmann Ersatzkassenprüfer.
TOP 10
Wilfried Windhorst berichtete über die Kommission, die unter der Federführung von Karl Stratmann zur Erarbeitung einer neuen Führungsstruktur im BDRG gebildet und eingesetzt wurde. Weiterhin berichtete er über die sachlich gefassten Beschlüsse, die zur Änderung der AAB geführt haben, darunter auch die Abschaffung der Nachbewertung, und verband die Hoffnung damit, dass zukünftig auch alle Beschlüsse umgesetzt werden.
Zfr. Vits wunderte sich darüber, dass die Abschaffung der Nachbewertung ohne Gegenstimmen beschlossen worden war Er erinnerte daran, dass Präsident Vef seinerzeit versprochen habe, einen Demokratisierungsprozess einzuleiten, die Abschaffung der Nachbewertung jedoch jetzt eine Entmündigung der Züchter darstellt. Zfr. Dr. Lüthgen war ebenfalls über diesen Punkt nicht glücklich und meinte, dass man darüber wohl noch einmal werde reden müssen.
TOP
11.1
Zfr. Berndt Rüdiger, Vorsitzender des SV der Rhodeländerzüchter, gab einen kurzen Vorbericht zur nächsten VHGW-Tagung, die am 11. und 12. August 2001 in Rüsselsheim stattfinden wird. Anlass sind 100 Jahre Rhodeländerzucht in Deutschland.
TOP 11.2
Martin Platzbecker nannte noch einmal die folgenden, bereits festgelegten VHGW-Tagungen. 2002 wird die Tagung vom SV der Dominikanerzüchter aus Anlass des 100-jährigen Bestehens durchgeführt, allerdings nicht wie vorgesehen in Hockenheim, da dort zum geplanten Termin ein Rennen stattfindet, sondern in Melle.
2003 findet die VHGW-Tagung in Zwönitz statt, durchgeführt vom Sächsischen Wassergeflügelzüchterverein.
Für 2004 lag ein Antrag vom SV der Krüperzüchter vor, die Tagung in Detmold durchzuführen, der SV feiert dann sein 100-jähriges Jubiläum. Für 2005 lag wiederum ein Antrag des SV der Rhodeländerzüchter vor, Anlass ist diesmal das 100-jährige Bestehen des SV, die Tagung soll wieder in Rüsselsheim stattfinden. Über die beiden Anträge für 2004 und 2005 wurde en bloc abgestimmt, die Versammlung entschied sich einstimmig dafür.
Für 2006 bewirbt sich der SV Maransclub Deutschland um die Durchführung der Tagung, für 2007 bewirbt sich der SV der Orpingtonzüchter aus Anlass seines 100-jährigen Bestehens um die Durchführung in Weinheim. Über diese beiden Jahre wurde noch nicht abgestimmt, hier besteht lediglich die Option. Martin Platzbecker erwähnte jedoch, dass ein SV, der sich gegebenenfalls noch für die Durchführung der Tagung im Jahr 2006 bewirbt und ein großes Jubiläum feiert, eventuell der Bewerbung des noch jungen Maransclub vorgezogen werden könnte.
Es lag eine schriftliche Anfrage vor, die VHGW-Tagung immer am 2. Wochenende im August durchzuführen. Martin Platzbecker führte dazu aus, dass bereits vor vielen Jahren festgelegt wurde, die Tagung grundsätzlich am 2. Augustwochenende stattfinden zu lassen. Man müsse jedoch eine Verschiebung um eine Woche früher oder später in Kauf nehmen, wenn zwingende Gründe des Veranstalters dies erforderlich machen.
TOP 12
Martin Platzbecker stellte den Verein zur Förderung junger Wissenschaftler vor und wiederholte einige Ausführungen, die der 1. Vorsitzende des Vereines, Manfred Bartel, am Vortag bereits dargelegt hatte. Das Wesentliche des Vereins ist seine Unabhängigkeit. Er ist als gemeinnützig anerkannt und seine Beiträge sind somit steuerlich absetzbar. Ein wissenschaftlicher Beirat entscheidet jeweils, welche Forschungsaufträge und Aufgaben gefördert werden. Wichtig zum Verständnis: der Verein zur Förderung junger Wissenschaftler unterstützt nicht Projekte, sondern junge Menschen (Studenten), die am Objekt Rassegeflügel arbeiten. Dem Beitritt des VHGW in diesen Verein zum Jahresbeitrag von DM 300,- wurde von der Versammlung einstimmig zugestimmt. Wünschenswert wäre weiterhin, wenn auch SV für DM 100,- Jahresbeitrag oder Einzelpersonen für DM 50,- Jahresbeitrag den Verein unterstützen würden. Personen ab dem 55. Lebensjahr können für DM 600,- eine Mitgliedschaft auf Lebenszeit erwerben. Kleine SV, die sich DM 100,- nicht leisten könnten, hätten alternativ die Möglichkeit, ihren Vorsitzenden als Einzelperson anzumelden.
TOP 13.1
Kurt Vogel gab einen Vorbericht über die 27. VHGW-Bundesschau
mit 6. Deutscher Meisterschaft am 20. - 22. Oktober in Sinsheim.
Er stellte eine Gesamttierzahl von etwa 15.000 in Aussicht,
bedauerte jedoch, dass bisher erst 43 SV eine Sonderschau gemeldet
hätten und hoffte auf eine noch größere Beteiligung.
Den sehr frühen Meldeschluss begründete er mit Arbeitsüberlastung
wegen der Urlaubszeit, versprach jedoch, die Bitte von Martin
Platzbecker, den Meldeschluss ein bis zwei Wochen zu verschieben,
an die Ausstellungsleitung weiterzuleiten.
Lydia Pfeffer informierte die Versammlung über die zu erwartenden Preise
und die Rassen, die für die Leistungspreise vorgesehen
sind.
TOP 13.2
Das Standgeld für die 28. VHGW-Bundesschau mit 7. Deutscher Meisterschaft am 10./11. November 2001 in Dortmund wird sich auf DM 16,- einpendeln. Jedem SV, der einen Preisrichter voll auslastet, werden DM 0,50 pro Tier zusätzlich als Preise zur Verfügung gestellt.
Die 29. VHGW-Bundesschau mit 8. Deutscher Meisterschaft findet 2002 wie bereits bekannt in Hannover statt.
Martin Platzbecker gab bekannt, dass die 30. und 31. VHGW-Bundesschau im Jahr 2003 und 2004 auf Beschluss des Vorstandes der Lipsia-Schau in Leipzig und die 32. VHGW-Bundesschau im Jahr 2005 der Junggeflügelschau in Hannover angeschlossen werden. Für 2006 liegt eine Bewerbung von Münster für die Übernahme der VHGW-Bundesschau vor. Eine Zustimmung hierüber kann jedoch erst nach Abklärung der unterschiedlichen Auffassungen über die Finanzen erfolgen. Diese Klärung wird bis zur nächsten Vorstandssitzung, die in Sinsheim erfolgen wird, erwartet.
Peter Risch und Dr. Lüthgen wünschten eine Prüfung, ob es richtig sei, dass der Vorstand alleine darüber entscheidet, wo die VHGW-Bundesschau stattfindet. Zfr. Vits stellte spontan den Antrag, die Versammlung solle darüber entscheiden, wo die VHGW-Bundesschau jeweils stattfindet. Michael von Lüttwitz stellte jedoch klar, dass in der VHGW-Satzung festgelegt ist, welche Entscheidungen der Mitgliederversammlung obliegen. Dieser Punkt ist nicht dabei. Zwangsläufig werden alle Entscheidungen, die nicht der Mitgliederversammlung obliegen, vom Vorstand getroffen.
TOP 14
Es lagen keine Anträge vor.
TOP 15
Zum Thema gab es keine Wortmeldungen.
Als
Dank und Anerkennung für die perfekt durchgeführte
Tagung überreichte Martin Platzbecker eine Emil-Schachtzabel-Gedenkmedaille
an Reinhard Lawall. Wilfried Windhorst sprach das Schlusswort
und bedankte sich bei Martin Platzbecker für die Versammlungsführung
sowie bei den Tagungsteilnehmern für die Aufmerksamkeit
und Mitarbeit.
TOP 16
Die Ausgabe der RZ-Gutscheine bildete gegen 13.00 Uhr den Abschluss dieser harmonisch verlaufenen Jahreshauptversammlung.
gez. Lydia Pfeffer
Schriftführerin
Fotos: M. v. Lüttwitz
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